Technische Universität Dresden: Schlüsselübergabe im Beyer-Bau

Der Beyer-Bau der Technischen Universität hat eine lange Geschichte – auch für unser Planungsbüro. Schon seit 2013 haben wir Günther Ingenieure uns bei der Sanierung als Planendes Ingenieurbüro für die Technische Ausrüstung  in den Anlagengruppen 1, 2, 3, 7 und 8 in den Leistungsphasen 2, 3, 5 bis 8 eingebracht.

Außen werden noch die letzten Baugerüste am Turm abgebaut, aber im Inneren laufen schon wieder der Lehrbetrieb und die Forschungsarbeiten. Überall begegnet man Studenten und Lehrkräften, die den historischen Komplex in Besitz nehmen. Beeindruckend schon beim Betreten der neue Süd-Ost-Haupteingang, der mit seiner großzügigen Gestaltung in das Gebäudeensemble führt. Hier fand auch die Eröffnungsfeier statt.
Christine Behrens (SIB Dresden), Christian Piwarz (Staatsminister, Sächsisches Staatsministerium der Finanzen, CDU), Sebastian Gemko (Staatsminister, Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kunst und Tourismus, CDU) und Ursula M. Staudinger (Rektorin der Technischen Universität Dresden) trugen mit ihren Reden ihre Gedanken zum erfolgreichen Abschluss der Sanierung vor. Das große Foyer war dabei mit Gästen aus Politik, Bau und allen Projektbeteiligten gut gefüllt.

Der anschließende Rundgang führte durch alle Etagen und zeigte, was alles saniert oder neugestaltet wurde. In den Kellergewölben wurde modernste Technik installiert und notwendige Medien verlegt. Verlegt ist der richtige Begriff, denn ursprünglich waren die Medien an der Decke abgehängt. Jetzt liegen hunderte Kilometer an Leitungen und Kabeln auf Trassen, die den begrenzten Raum optimaler nutzen können. Einige Treppen höher fallen in den Gängen die Nischenmöbel (Spindwände, Schränke), Türen und Fenster auf, die bis ins kleinste Detail restauriert wurden.
Als der Beyer-Bau 1910 bis 1913 nach Plänen von Architekt Martin Dülfer errichtet wurde, kam erstmalig Stahlbeton als neuer Baustoff zum Einsatz. Bei der Sanierung jetzt wurde u.a. Carbon-Beton verwendet, der auch im Deckenbereich verwendet wurde. Angenehm sind die sanierten Hörsäle mit dem Charme von Historie und Moderne. Das fällt auch bei vielen Details, wie beispielsweise Heizkörpern, Fenstern und Türen auf. Das Gebäude zeigt stolz seine historische Bausubstanz und man spürt die Baugeschichte eines weit über hundert Jahre alten Baus, welcher auch heute noch die norddeutsche Bautradition (Backstein, flache Erker, schmale Fenster) verkörpert. Wer den Beyer-Bau sieht, denkt auch an andere Bauten dieser Zeit – wie beispielsweise das Festspielhaus Hellerau oder die Christuskirche Dresden – als Bauwerke der Reformbaukunst zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Im Inneren des Beyer-Baus wurden das Hubert-Engels-Labor (seit 1913 im Haus) und das Lohrmann-Observatorium saniert. Modern sind auch die jetzt überbauten Innenhöfe. Aber das markanteste Zeichen, mindestens für die gesamte Technische Universität Dresden geltend, ist die weit sichtbare Kuppel. Hier sind Materialien zum Einsatz gekommen, die sich optisch möglichst nah am ursprünglichen Zustand orientieren.

Die Sanierung kostete mehr als 76 Millionen Euro. Diese Summe beinhaltet mehr als 8 Millionen Euro aus dem Europäischen Fond (EFRE) und 68 Millionen Euro vom Freistaat Sachsen. Zweifellos eine gute Investition in die Zukunft. Eine Zukunft, in der die hier ansässige Fakultät Bauingenieurwesen, das Institut für Angewandte Photophysik der Fachrichtung Physik sowie die Professur für Astronomie der Fachrichtung Geowissenschaften mit dem sanierten Beyer-Bau sehr gute Bedingungen vorfinden.